Eine Gruppe von Galaxien, die mehr als 13,2 Milliarden Lichtjahre entfernt sind, sind die am weitesten entfernten und ältesten bisher bekannten Objekte. Nach modernen wissenschaftlichen Vorstellungen können nur die allerersten Sterne und die kosmische Mikrowellen-Hintergrundstrahlung weiter gehen.


Gravity Lensing wird von Astronomen häufig als natürliches „Vergrößerungsglas“verwendet, um extrem entfernte Objekte zu beobachten. Die Abbildung zeigt ein Bild des Gravitationslinseneffekts in der Nähe von Abell 1689
Für Astronomen ist ein Maß für die Entfernung eines Objekts die Rotverschiebung, der das von ihm ausgesandte Licht ausgesetzt ist. Wie Sie wissen, dehnt sich das Universum ständig aus, daher entfernen sich die umliegenden Galaxien ständig von der Erde, und je weiter die Galaxie entfernt ist, desto schneller fliegt sie von uns weg. Durch den Doppler-Effekt wird das Licht, das uns von schnell fliehenden Objekten erreicht, in den roten Teil des Spektrums verschoben. Aus diesem Grund erscheinen uns entfernte Galaxien etwas röter, als sie wirklich sind. Anhand der Größe der Rotverschiebung kann man die Entfernungsgeschwindigkeit und damit die Entfernung zu einem bestimmten Objekt beurteilen. Und da das Licht einige Zeit braucht, um von seiner Quelle zur Erde zu gelangen, sehen Astronomen durch die Beobachtung entfernter alter Galaxien die ferne Vergangenheit unseres Universums.
Bisher sind keine Objekte mit einem Verschiebungsfaktor von mehr als 7 bekannt, was 750 Millionen Jahre nach dem Urknall entspricht. Kürzlich entdeckte ein Team von Wissenschaftlern unter der Leitung von Richard Ellis (Richard Ellis) jedoch mehrere Galaxien mit einem Verschiebungsfaktor von 9. Dies entspricht einer Entfernung von 13,2 Milliarden Lichtjahren oder 500 Millionen Jahren seit dem Urknall (nur 4% der Zeit alter des Universums). Dank des Gravitationslinseneffekts, dessen Essenz in der Ablenkung von Licht beim Passieren sehr massiver Objekte besteht, war es möglich, so weit entfernte Galaxien zu betrachten. Große Galaxien und Galaxienhaufen können das Licht von Objekten direkt hinter ihnen bündeln – das machten sich Astronomen zunutze.
Mit Hilfe des Keck-Observatoriums untersuchten Wissenschaftler sorgfältig die Nachbarschaft mehrerer großer Galaxienhaufen und entdeckten dabei gleich zwei extrem weit entfernte Galaxien - Abell 68 c1 und Abell 2219 c1. Darüber hinaus wurden 4 weitere sehr ähnliche Objekte im selben Teil des Himmels gefunden (Astronomen konnten ihre Eigenschaften aufgrund der sich verschlechternden Wetterbedingungen nicht genau messen).
Die Entdeckung ist extrem wichtig für die Kosmologie. Schließlich glaubte man bisher, dass die Ära der aktiven Entstehung von Galaxien erst 900 Millionen Jahre nach dem Urknall käme. Und in einem lokalen Bereich des Weltraums werden gleichzeitig sechs viel frühere Objekte gefunden, was der Marke von 500 Millionen Jahren seit Beginn des Universums entspricht! Dies deutet wahrscheinlich darauf hin, dass Galaxien eine wichtigere Rolle in der Entwicklung des frühen Universums gespielt haben, als das allgemein akzeptierte kosmogonische Modell vermuten lässt.
Bisher wurde nur ein einziger Stern eines so ehrwürdigen Alters entdeckt. Wir haben über den Fund im Artikel „Rentner von universeller Bedeutung“geschrieben. Das Keck-Observatorium hat übrigens auch geholfen, den größten heute bekannten Galaxienhaufen zu finden. Lies darüber: Stardust Giant.