Der Krebsnebel ist der Überrest einer der berühmtesten Supernovae der Geschichte. Und heute kommen ziemlich mysteriöse Beweise von dort.


Wunderschöner Krebsnebel
1054 entdeckten chinesische und arabische Astronomen einen neuen Stern, der hell am Nachthimmel leuchtete. Dies war eine der ersten aufgezeichneten Beobachtungen einer Supernova. Die Überreste dieser Explosion sind heute noch in Form des Krebsnebels sichtbar. Dieser Nebel ist auch für moderne Astronomen interessant: Er ist nicht nur sehr schön, sondern enthält auch einen Pulsar mit ziemlich ungewöhnlichen Eigenschaften. Einigen Experten zufolge könnte seine sorgfältige Untersuchung das derzeitige Verständnis von Pulsaren als solchen völlig umstürzen.
Ein Team von Wissenschaftlern unter der Leitung von Jean Eileck nutzte das Very Large Array-Observatorium in Arecibo, um die Radiostrahlung des Nebels zu untersuchen. Sie konnten zeigen, dass die vom Pulsar emittierte Strahlung eine viel komplexere Struktur hat als erwartet.
Der Krebsnebel-Pulsar ist ein heller, scharfer und schnell pulsierender und rotierender Neutronenstern. Mächtige Strahlungsströme gehen von seinen Magnetpolen aus, wie Leuchtfeuersignale. Die Strahlung erfolgt in zwei Schritten oder "Impulsen", von denen einer als Hauptimpuls gilt und der zweite - in einem Winkel von etwa 160 Winkelgrad vom Hauptimpuls gerichtet - als "Zwischenimpuls" (Zwischenimpuls) bezeichnet wird.
Wissenschaftler konnten diese Pulse separat beobachten und ihre charakteristischen Eigenschaften hervorheben. Es stellte sich heraus, dass der Zwischenimpuls im Gegensatz zum Hauptimpuls drei Merkmale aufweist. Erstens erzeugt es eine stärker polarisierte Strahlung (das heißt, die eintretenden Wellen schwingen fast in derselben Ebene). Zweitens hält es länger und die emittierte Strahlung ist diffuser.
“Da ähnliche physikalische Prozesse unter ähnlichen Bedingungen zu ähnlichen Ergebnissen führen sollten, sollten Hauptpuls und Zwischenpuls ähnliche Eigenschaften haben. Daher war der Unterschied in ihnen eine große Überraschung für uns“, sagt Jean Eilek. Dies führt zu vielen Fragen. Ist der Unterschied charakteristisch für Pulsare im Allgemeinen oder ist er ein seltenes Merkmal dieses speziellen Sterns? Woher kommt das? Noch keine Antworten.
Dieser Pulsar ist in gewisser Weise etwas ganz Besonderes. Insbesondere die Häufigkeit des Auftretens sehr heller Blitze ist ungewöhnlich hoch. Zum Zeitpunkt der Explosion war laut mittel alterlichen Astronomen eine Supernova nicht nur mit bloßem Auge, sondern für einige Zeit sogar tagsüber zu sehen. Heute kann der Krebsnebel, der an seiner Stelle geblieben ist, mit einem Amateurteleskop unterschieden werden. Aber es ist am besten, die leistungsstärkste verfügbare zu verwenden - um absolut atemberaubende Aufnahmen zu machen. Über eine davon haben wir geschrieben: „Supernova im Alter“.