Überirdische Erdkundestunde: Der Grand Canyon auf dem Mars

Überirdische Erdkundestunde: Der Grand Canyon auf dem Mars
Überirdische Erdkundestunde: Der Grand Canyon auf dem Mars
Anonim

Die tiefste Schlucht des Mars ist, ebenso wie seine höchsten Berge, viel größer als unsere auf der Erde. Astronomen haben erstmals detaillierte 3D-Bilder davon zusammengestellt.

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Geba Canyon ist eine schmale Sp alte, die von allen Seiten von hohen Bergen verdeckt wird, fast 8 km tief, im Marineris-Tal liegt und sich über 3.000 km erstreckt. Diese tiefste Schlucht des Planeten wird manchmal als „Grand Canyon des Mars“bezeichnet, und einigen Wissenschaftlern zufolge floss einst Wasser in ihren Tiefen. Die hochauflösende HRSC-Kamera an Bord der europäischen Sonde Mars Express hat atemberaubend schöne Bilder dieser faszinierenden Besonderheit der Landschaft des Roten Planeten aufgenommen. Bilder, die im September 2005 mit einer Auflösung von 15 m/Pixel aufgenommen wurden, wurden erst kürzlich zusammengesetzt und Wissenschaftler daraus beeindruckende dreidimensionale Gemälde zusammengestellt.

Die steilen Hänge der Schlucht sind von verzweigten Rissen und kleinen Felsvorsprüngen durchschnitten. In der Mitte erhebt sich ein Berg, der ungefähr die gleiche Höhe erreicht wie die Hochebenen rund um Geba - etwa 8 km über dem Grund der Schlucht.

An den Hängen sind zahlreiche geologische Schichten sichtbar, die übereinander geschichtet und im Laufe der Jahre starker Erosion ausgesetzt waren. Vielleicht sind es die Überreste eines älteren Plateaus, Ablagerungen eines tiefen Sees, der hier einst existierte, oder Spuren vulkanischer Aktivität. Es wäre schön, wenn es sich um Wasser handeln würde, zumal das an Bord von Mars Express installierte OMEGA-Spektrometer zeigte, dass in einigen Bereichen von Hebe wasserh altige Mineralien gefunden wurden - insbesondere Gips. Dies ist ein ernsthaftes Argument für die Annahme, dass die Schlucht einst mit Wasser gefüllt war.

Spezialisten glauben, dass der Ursprung dieser riesigen Verwerfung auf der Marsoberfläche höchstwahrscheinlich mit dem nahe gelegenen Tharsis (Tarsis)-Plateau zusammenhängt, dem Zentrum der stärksten vulkanischen Aktivität, die einst auf dem Planeten existierte. Diese Region muss die Fantasie in Erstaunen versetzen: Gipfel mit einem Durchmesser von Hunderten von Kilometern und einer Höhe von bis zu 25 km erheben sich im Hochland. Einst konnten diese kolossalen Vulkane den gesamten Planeten erhitzen und das einfachste Leben darauf unterstützen (lesen Sie dazu: „Warmes Gas“, „Eruption des Lebens“).

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