Vögel und einige andere Tiere navigieren recht gut durch das Magnetfeld der Erde. Normalerweise wird diese ihre Fähigkeit durch neblige "magnetische Teilchen" erklärt, die tatsächlich noch nie jemand entdeckt hat. Erst kürzlich haben Wissenschaftler gezeigt, dass Orientierung auf einem empfindlichen Gleichgewicht komplexer chemischer Reaktionen beruht.


Professor Peter Hore, der das Forschungsteam leitet, sagt: „Das Magnetfeld der Erde ist sehr schwach, und es ist für uns Menschen äußerst schwierig zu verstehen, wie Mitglieder anderer Arten seine Richtung wahrnehmen.“In Experimenten konnte ein chemisches System simuliert werden, dessen Verh alten von seiner Orientierung relativ zu den Kraftfeldern eines äußeren Magnetfeldes abhängt.
Wissenschaftler, die den mysteriösen „Magnetteilchen“skeptisch gegenüberstanden, gingen lange davon aus, dass zur Orientierung in der Natur eine Reaktion genutzt wird, deren Verlauf durch ein Magnetfeld verändert wird. Die Schwäche des Erdmagnetfelds (ca. 50 μT) erlaubte es jedoch nicht, eine so empfindliche Reaktion zu erkennen.
In ihrer Arbeit verwendeten Peter Khor und Co-Autoren eine neue lichtempfindliche CPF-Komponente, die aus drei komplexen organischen Gruppen besteht – Carotinoid, Porphyrin und Fulleren. Nachdem die Wissenschaftler daraus Flüssigkristalle gewonnen hatten, die denen von Proteinen ähneln, froren sie diese bei minus 80 Grad ein und legten dann in einer isolierten Kammer ein Magnetfeld von 50 μT in verschiedenen Richtungen an. Das System verhielt sich nicht ganz wie ein normaler Kompass: Die Ausrichtung der Teilchen änderte sich nicht unter dem Einfluss von Kraftlinien. Stattdessen beeinflusste das Magnetfeld den Verlauf der photochemischen Reaktion und führte zu unterschiedlichen Produktausbeuten des intermediären Doppelradikals.
Wissenschaftler betonen, dass diese spezielle Reaktion natürlich nicht in lebenden Organismen verwendet wird. Sie simulierten jedoch einen realen Prozess und zeigten, dass es auch bei einem so schwachen Magnetfeld wie unserem guten alten Planeten grundsätzlich möglich ist.
Übrigens, während einige Wissenschaftler Vogelgeheimnisse entdecken, erfinden andere moderne Methoden, um geflügelte Plagegeister zu vertreiben – mit Hilfe von Robotern. Lesen: Stahlvögel.