Die japanische Hinode-Sonde wurde 2006 zur Sonne geschickt und sendet wahre filmische Meisterwerke, die selbst erfahrene Entdecker und Cinephile überraschen.



Japanische Sonnensonde Hinode
Beginnend mit dem Video selbst, aufgenommen von Hinode am 30. November 2006:
„Das waren die Protuberanzen der „Polarkorona“der Sonne“, kommentiert der Heliophysiker Thomas Berger. Um über ein solches Hindernis hinauszublicken, müssen Sie mehrere Planeten wie unseren übereinander legen.
Früher wurden solche Protuberanzen natürlich mehr als einmal beobachtet - allerdings noch nie mit solch einer qualitativen Auflösung. Dieses Video hat es ermöglicht, einige der Eigenschaften von Protuberanzen aufzudecken – insbesondere zu zeigen, dass es sich um sehr dynamische Strukturen handelt. Bisher ging man davon aus, dass sie nicht allzu beweglich sind und monatelang über der Oberfläche eines Sterns aufsteigen können, geh alten vom Magnetfeld der Sonne. „Heute ist klar, dass solche Ansichten eine zu starke Vereinfachung waren“, sagt Thomas Berger. - Schau dir einfach das Video an!“
Der Wissenschaftler nannte noch eine Reihe weiterer Eigenschaften der Protuberanz, die ihn überraschten. Zunächst fliegen ziemlich seltsame und bisher unbeobachtete Plasmafragmente in Form von Kaulquappen aus der Basis des turbulenten Wirbels heraus. Zweitens „schießen“dünne und lange Fäden aus der Spitze der Erhebung heraus und fallen wie ein Wasserfall wieder herunter. Seltsam ist, dass die Fallgeschwindigkeit höher ist, als man erwarten würde, wenn man die Stärke der hier wirkenden Magnetfelder kennt.
Schließlich stellte sich die „Plasmawand“selbst als nicht so homogen heraus, sie ist buchstäblich mit zahlreichen Wirbeln und Trichtern vollgestopft, wie der Himmel in Van Goghs berühmtem Gemälde „Sternennacht“. Die Bilder dieses genialen Irren zeichnen sich übrigens durch mathematische Genauigkeit und Zuverlässigkeit aus. Lesen Sie über eine interessante Studie über Turbulenz in seinen Meisterwerken: Algebra of Harmony.
Aus all dem folgt eine wichtige Schlussfolgerung: Protuberanzen können nicht statisch bleiben. Es bleibt abzuwarten, wie ihr Schlagen mit dem Magnetfeld der Sonne zusammenhängt.
Stabilität ist ein Zeichen von Exzellenz: Hinode schießt ständig solche Meisterwerke. „Die Sonde ist in der Lage, Details auf der Sonne bis zu einer Größe von mehreren hundert Kilometern zu erkennen, und das noch dazu ohne Beeinflussung durch die Erdatmosphäre – mit erstaunlicher Klarheit.“So ist das Hinode-Videoarchiv nicht nur für Ästheten, sondern auch für Wissenschaftler eine echte Fundgrube.
Außerdem tauchen fast täglich Protuberanzen in der Nähe der Pole des Sterns auf. Sie bilden einen Ring – eine „Krone“– der Breitengrade etwa vom 60. bis zum 70. Grad einnimmt. Diese Korona erinnert in ihrer Form sehr an die Lage der Polarlichter über der Erde. Aber natürlich ist die Natur dieser heißen Plasmaformationen völlig anders. Und nicht nur Astronomen interessieren sich dafür, sondern auch Kernphysiker, die sich sehr für die Wechselwirkung von heißem Plasma mit Magnetfeldern interessieren: Das Verständnis dieser Prozesse ist entscheidend für die Umsetzung einer kontrollierten thermonuklearen Fusion.
Siehe andere Hinode-Videos: Solar Fossil, Somersault.