Es stellt sich heraus, dass einige Pilze Metalle nicht nur aus der Umwelt aufnehmen, sondern auch in ihre Zusammensetzung aufnehmen können, wodurch sie einen zuverlässigen chemischen Panzer bilden, der sie effektiv vor Infektionen schützt.

Zunächst sei daran erinnert, dass Katalysatoren Substanzen sind, die den Ablauf einer chemischen Reaktion beschleunigen. In der modernen Industrie sind Katalysatoren praktisch unverzichtbar – und das sind in der Regel Metallpartikel, an deren Oberfläche die gewünschte Reaktion abläuft, ohne das Metall selbst anzugreifen. Es ist klar, dass die Effizienz des Katalysators von seiner Oberfläche abhängt, und in diesem Sinne setzen Fachleute große Hoffnungen auf den Einsatz von Metall-Nanopartikeln, die ein besonders hohes Verhältnis von Fläche zu Volumen aufweisen.
Leider stellen sich die katalytischen Eigenschaften von Nanopartikeln oft als ziemlich seltsam heraus (lesen Sie zum Beispiel: „Das Rätsel des Goldes“). Darüber hinaus müssen in diesem Fall spezielle Werkzeuge und Methoden geschaffen werden, die das Anhaften von Nanopartikeln verhindern, sowie Technologien zum Trennen des Nanokatalysators von den Reaktionsprodukten.
Hilfe bei diesen Problemen kann eine Studie über unsere planetarischen Begleiter - Pilze - sein, die von dem deutschen Wissenschaftler Alexander Eychmüller und seinen Kollegen durchgeführt wurde. Sie fanden heraus, dass Pilze, während sie wachsen und sich entwickeln, Metallionen aus der Umgebung aufnehmen und daraus stabile Nanopartikel bilden, die in den Myzelfilamenten enth alten sind.
Wissenschaftler züchteten verschiedene gewöhnliche Pilze im Labor (darunter solche aus der Gattung Penicillium) und fütterten sie mit einem Nährmedium, das Gold, Silber, Platin oder Palladium enthielt. Nach 2 Monaten wurden die Pilze unter einem Rasterelektronenmikroskop untersucht – und es wurde festgestellt, dass ihr Myzel mit einem „Panzer“aus bis zu 200 nm dicken stabilen Metallnanopartikeln bedeckt war. Gleichzeitig fühlten sich Pilze in einer solchen „Kruste“offenbar großartig an, obwohl diese Edelmetalle im Prinzip weithin bekannte desinfizierende Eigenschaften haben. Dies überraschte und interessierte die Wissenschaftler.
Aus technologischer Sicht besonders wichtig erscheint, dass die „Panzerung“aus mehreren Schichten von Nanopartikeln von jeweils 10–20 nm Größe gebildet wurde, wobei die Partikel nicht zusammenklebten und ihre katalytischen Fähigkeiten beibehielten. Sie werden offenbar von Pilzen genutzt: Als wirksamer Katalysator tragen solche Nanopartikel zur beschleunigten chemischen Zerstörung von Mikroorganismen auf der Oberfläche des Myzels bei.