Unserer Meinung nach ist die Sonne ein ziemlich großes Objekt, besonders vor dem Hintergrund der sie umgebenden „Zwerge“wie Venus, Erde, Mars oder sogar Saturn mit Jupiter. Aber im Weltraum gibt es viele Sterne und viel größer als die Sonne. Wie haben sie es geschafft, so groß zu werden?


Von der Geburt getrennt: Anzeige einer Computersimulation der Entstehung massereicher Sternpaare
Eine kürzlich durchgeführte Studie hat gezeigt, dass die Quelle der kolossalen Größe von Riesensternen ein banaler "Appetit" ist: Sie ziehen und absorbieren die umgebende Materie extrem intensiv und verschmähen manchmal den Kannibalismus nicht, indem sie kleinere Sterne "verschlingen". Die Arbeiten der Gruppe um Mark Krumholz (Mark Krumholz) werden höchstwahrscheinlich eine fast 40 Jahre andauernde wissenschaftliche Diskussion beenden.
Um das Wesentliche des Problems zu verstehen, fangen wir ganz von vorne an: Stellen Sie sich die Entstehung eines zukünftigen besonders großen Sterns vor. Wenn ein Stern kondensiert, zieht er immer mehr Gas und Staub aus dem umgebenden Weltraum an. Irgendwann erreichen Masse und Dichte eines Sterns einen solchen Wert, dass aus Quantität Qualität wird: In seiner Tiefe nähern sich unter dem Einfluss stärkster Gravitationskräfte die Wasserstoffkerne so weit, dass eine thermonukleare Reaktion beginnt. Der Stern leuchtet auf.
Wenn dieser bedeutsame Moment kommt, beginnt der Stern, Materie (und das, was sie vor der thermonuklearen Reaktion war) in Form von schnellen Teilchen und natürlich Strahlung auszustoßen. Der „Druck“dieser Ströme drückt die noch in unmittelbarer Nähe des Sterns verbliebene Materie weg und entzieht ihm neue „Nahrung“und damit Quellen für weiteres Wachstum.
Schon Ende der 1960er-Jahre berechneten Astrophysiker, dass Sterne dank dieses Prozesses nicht auf maximal die 20-fache Größe der Sonne anwachsen können. Und alles wäre gut, aber schon damals war bekannt, dass wirklich massereiche Sterne viel größer sind als dieser Wert. Denken Sie daran, dass heute kolossale Leuchten entdeckt wurden, darunter eine, deren Masse mehr als hundert Sonnen beträgt („Rekordsterne“). Und dies liegt sicherlich weit über der von Theoretikern ermittelten 20-fachen Grenze. Dieses Geheimnis "hing in der Luft" für mehrere Jahrzehnte.
Eine Studie von Mark Krumholtz und seinen Kollegen zeigte jedoch, dass der Stern selbst in einer Zeit, in der er aktiv strahlt und nicht mehr so reichlich „fressen“kann, gelegentlich Gelegenheit zum „Fressen“findet. Wissenschaftler führten Experimente zur dreidimensionalen Computermodellierung des Prozesses der Sternentstehung durch und zeigten, dass ein neugeborener Stern nicht wie bisher angenommen die gesamte Gas- und Staub-" Nahrung" wegwirft, sondern nur einen Teil davon. Ein Teil davon bleibt fast intakt und bietet dem Stern Möglichkeiten für weiteres Wachstum. Dieses Material sammelt sich tendenziell näher am Äquator des Sterns, wo die Intensität der vom rotierenden Stern erzeugten Ströme viel geringer ist als an den Polen.
Außerdem zeigte Krumholz, dass sich in manchen Fällen aus einer "protostellaren" Gas- und Staubwolke ein Sternenpaar bilden kann, das ein gemeinsames System bildet. Manchmal stellt sich heraus, dass einer der Teilnehmer dieses Paares viel größer ist als der zweite, und dann erwartet ihn der unausweichliche Tod in der zu engen Umarmung seines großen Nachbarn, der dadurch sofort eine beträchtliche Masse gewinnt.
Nun, Sie können sich endlich wie ein Sandkorn im Universum (oder ein Riese im Mikrokosmos) fühlen, indem Sie unsere Rezension "Die Skala der Realität" lesen.