Der Einfluss von Mobiltelefonen auf die menschliche Gesundheit – und vor allem auf die Funktion des Gehirns – wird umfassend untersucht und in den Medien noch umfassender diskutiert. Israelische Wissenschaftler beschlossen, die Auswirkungen zu untersuchen, die Handystrahlung auf kognitive Funktionen haben kann.

Für die Experimente wurden 48 Rechtshänder ausgewählt, an deren Ohren jeweils ein Handy befestigt war. Sie wurden einem einfachen Gedächtnistest unterzogen, der den Einsatz beider Hände erforderte. Den Probanden wurden nacheinander drei Quadrate gezeigt, in denen sich jeweils ein Bild eines Gesichts an einem von 8 bestimmten Punkten befand. Dann wurde ein viertes Quadrat mit einem Gesicht gezeigt, und wenn es an der gleichen Position war wie auf einem der vorherigen Bilder, mussten sie den rechten Knopf drücken, wenn nicht, dann den linken.
Zur gleichen Zeit hatte ein Drittel der Freiwilligen ein Telefon am rechten Ohr, ein Drittel am linken, und ein Drittel blieben beide ausgesch altet. Sie mussten nicht reden, sie wussten nicht einmal, welches Telefon eingesch altet war oder ob eines (oder beide) von ihnen eingesch altet waren.
Der Effekt war am deutlichsten, wenn die rechtshändigen Probanden ihr "linkes" Handy in Betrieb hatten. Die Reaktionszeit auf die Aufgabe fiel deutlich länger aus als bei den anderen Probandengruppen. Außerdem trat die größte Verzögerung in den ersten 10 Minuten des Experiments auf.
Gleichzeitig bemerkte Dr. Ronen Hareuveni, einer der Autoren der Arbeit und Spezialist für elektromagnetische Strahlung, dass die Telefone in den Betriebsmodus gesch altet wurden, der die größtmögliche Strahlung erzeugt, was selten vorkommt im normalen Leben, und nicht in solchen Mengen. Das erklärt solch ausgeprägte Ergebnisse: Wer normalerweise mit dem Handy telefoniert, wird nicht so schnell „stumm“.
Man kann nur erahnen, was passieren wird, wenn zu den Strahlungswirkungen Vibrationen hinzukommen – gemäß dem Konzept, das den Klang einer Stimme lautlos durch die Schädelknochen überträgt („Phone on the bones“).