Regen auf der Sonne: Hot Corona

Regen auf der Sonne: Hot Corona
Regen auf der Sonne: Hot Corona
Anonim

Die Sonnenkorona mit Temperaturen von bis zu 1,5 Millionen Grad ist der letzte Ort, an dem Regen zu erwarten ist. Hier treten jedoch besondere Regenfälle auf, die möglicherweise erklären, warum die Korona noch heißer ist als die inneren Schichten eines heißen Sterns.

Regen auf der Sonne: Hot Corona
Regen auf der Sonne: Hot Corona

"Coronal Rain" auf der Sonne besteht natürlich überhaupt nicht aus Wassertropfen und Wolken. Dies sind dichte Knoten aus relativ k altem Gas (mit einer Temperatur von nur zehntausend Grad), die Tausende von Kilometern Durchmesser haben. Heißes Plasma, das entlang der Kraftlinien des Magnetfelds der Sonne hoch in die Atmosphäre gehoben wird, kühlt ab und strömt zurück auf seine Oberfläche. Bei Geschwindigkeiten über 100 km/s fallen sie kontinuierlich aus den oberen Schichten der Sonnenatmosphäre nach unten.

Ein kürzlich vom Team des japanischen Professors Kazunari Shibata erstelltes Computermodell eines solchen „Kronenregens“zeigte, dass er das Ergebnis desselben Prozesses ist, der die Korona der Sonne auf unglaubliche Temperaturen erhitzt.

Bis jetzt wurde diese Tatsache durch zwei Theorien erklärt. Die erste konzentriert sich auf die stärksten Magnetfelder, die komplexe, verdrehte und extrem instabile Strukturen auf der Sonnenoberfläche bilden. Unter Einwirkung magnetischer Wechselfelder beschleunigt sich das Plasma, d.h. es erwärmt sich, die Korona wird deutlich heißer als das Innere des Sterns. Im Rahmen des zweiten Ansatzes wird die extreme Erwärmung des Plasmas durch Schockwellen erklärt, die durch starke seismische Störungen entstehen, die ständig im Inneren des Sterns auftreten. Darüber haben wir ausführlicher im Artikel „Hitze der Krone“gesprochen.

Das von japanischen Wissenschaftlern gebaute Modell ermöglichte es, beide Alternativen theoretisch zu testen. Sie zeigte, dass die Ergebnisse näher an der Realität liegen, die zweite von ihnen: Das Gas in den inneren Schichten der Sonne wird durch "Nanoblitze" (Nanoflares) erhitzt, relativ kleine und plötzliche Emissionen von Wärme und Energie, ähnlich viel stärker (und selten) gewöhnliche Sonneneruptionen. Das aufgeheizte Gas steigt hoch in die Atmosphäre des Sterns, wo es „kondensiert“und zurück „regnet“. Gleichzeitig zeigte das Modell, dass bei Erwärmung der Korona durch ein Magnetfeld das Plasma zu stark abkühlen würde, um überhaupt einen „Koronaregen“zu beobachten.

Übrigens ist der Regen aus heißem Plasma bei weitem nicht die einzige "Wetteranomalie" im Sonnensystem. Derselbe Regen auf Titan ist Methan („Regen von Energieträgern“), und im Kern von Merkur ist er überhaupt „Eisenschnee“.

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