Das kolossale und mysteriöse "Band", das letztes Jahr von der IBEX-Sonde direkt außerhalb des Sonnensystems entdeckt wurde, wurde endlich erklärt.



IBEX-Sonde: Künstlerauge
Letztes Jahr machte die IBEX-Sonde, deren Start wir im Artikel „Grenzschutz im Orbit“beschrieben, einen merkwürdigen Fund. Ganz am Rand des Sonnensystems entdeckte er ein langes „Band“, das sich fast über den gesamten Himmel erstreckte und von dem ein ziemlich starker Partikelstrom aufgezeichnet wurde. Wissenschaftler kannten die Gründe für seine Existenz nicht, und dann schockierte sie dieses Ergebnis buchstäblich: Was ist das, woher kommt es? Alles schien unklar. Nun scheint dieses Rätsel gelöst zu sein.
„Wir glauben, dass es das Ergebnis einer Reflexion ist“, erklärt Jacob Heerikhuisen, „das Ergebnis von Sonnenwindpartikeln, die sich aus dem Sonnensystem in den interstellaren Raum bewegen und vom Magnetfeld der Galaxie reflektiert werden.“
Der interstellare Raum knapp außerhalb des Sonnensystems ist eine echte Terra Incognita der modernen Astronomie. Und jeder Beweis dafür, was hier vor sich geht, ist unbezahlbar. Außerdem - so ein interessanter Beweis. Es weist auf das Vorhandensein eines starken Magnetfelds in dieser Region hin, was in hervorragender Übereinstimmung mit den Daten anderer Weltraummissionen steht. Und dieses Magnetfeld beginnt direkt vor unserer Haustür.
Es ist sein Einfluss, der das entdeckte "Band" erklären kann. Obwohl es auf den Abbildungen (siehe zB Diagramm links) hell aussieht, gibt es in Wirklichkeit keine Strahlung ab. Stattdessen emittiert es Ströme von Atomen, hauptsächlich Wasserstoff. Sie waren es, die die IВEX-Sensoren aufzeichneten.
Der Reflexionsprozess selbst, der zu solch einer beeindruckenden Wirkung führt, ist ziemlich kompliziert. Es beinh altet einen mehrstufigen Ladungsaustausch, an dessen einem Ende geladene Teilchen des Sonnenwinds und am anderen Wasserstoffatome sind. Aber kurz gesagt, etwa 15 Milliarden km von der Sonne entfernt, trifft der Sonnenwind auf das Magnetfeld der Galaxie, das einen Teil dieses Stroms zurück in die inneren Grenzen des Sonnensystems „einwickelt“. Übrigens, wenn die von Hirikhusen und seinen Kollegen vorgeschlagene Beschreibung richtig ist, dann kann uns die Form dieses "Bandes" die Ausrichtung von Magnetfeldern in unserer Ecke der Milchstraße verraten.
Das Sonnensystem passiert jetzt Regionen der Galaxie, die relativ mit kosmischer Strahlung und Haufen interstellarer Materie gefüllt sind. Das Magnetfeld der Sonne schützt uns teilweise vor ihren gefährlichen Einflüssen, ist aber selbst diesem starken Einfluss ausgesetzt. Wie diese magnetischen Kräfte zusammenwirken, ist noch unbekannt, und niemand kann sagen, was passieren wird, wenn sich das Magnetfeld der Galaxie bald verstärkt.
Weitere unerwartete Aspekte dieser großartigen Weltraumreise finden Sie unter: Magnetische Wolke.