" Gedanken laufen zusammen" ist nicht nur ein bildlicher Ausdruck. MRT des Gehirns bestätigt: Im Kommunikationsprozess kann die neuronale Aktivität zweier Personen synchronisiert werden.

Wenn eine Person begeistert über etwas spricht und die andere aufmerksam zuhört, entsteht eine unsichtbare Verbindung zwischen ihnen. Neurologen aus Princeton haben zwei Teilnehmern eines solchen Dialogs mit Hilfe eines funktionellen Magnetresonanztomographen - fMRI - "in die Köpfe geschaut" (lesen Sie, wie es funktioniert - "Gehirne im Licht: Farbige Gedanken"). Nachdem die Forscher ein Bild von Veränderungen des Blutflusses in verschiedenen Teilen des Gehirns erh alten hatten, sahen die Forscher, dass die Aktivität des Gehirns des Zuhörers den Erzähler fast vollständig kopierte und nur um 1-3 Sekunden hinterherhinkte und ihm manchmal sogar voraus war.
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Außerdem konnten diejenigen Zuhörer, die eine vollständigere „Synchronisation“mit dem Erzähler zeigten, später die gehörte Geschichte viel besser nacherzählen. Aber die Geschichte in einer unbekannten Sprache verursachte überhaupt keine Synchronisation der neuralen Aktivität.
Die Ergebnisse der Studie erklären die Gründe für diesen Zusammenhang nicht. Die an der Interaktion beteiligten Bereiche des Gehirns sind irgendwie mit Sprachfunktionen oder auditiver Wahrnehmung verbunden. Der Dialog verbindet zwei Menschen wie ein Kabel, durch das sie sich „synchronisieren“. Die spezifischen Funktionen der "verbundenen" Gehirnareale sind jedoch nicht klar.
Psychologen achten jedoch seit langem auf die Manifestation neuronaler „Synchronisation“: Menschen in der Alltagssprache lassen häufig Gemeinplätze aus, „sowieso verständlich“. Außerdem, je mehr solche „Nicht-Vereinbarungen“zwischen Menschen auftreten, die das vollständige gegenseitige Verständnis nicht beeinträchtigen, desto näher fühlen sich die Menschen einander.
Zum Beispiel die Frage "Willst du Kaffee?" abgekürzt zu "Kaffee?". Und nachdem man als Antwort „Ja, zwei Zucker“erh alten hat, kann man durchaus erraten, was genau der Gesprächspartner im Sinn hatte. Gleichzeitig beh alten die Teilnehmer des Dialogs die versäumten lexikalischen Konstruktionen im Gedächtnis und „teilen Gedanken“.
Wissenschaftler haben die neuronale Synchronisation während Telefonanrufen und Videokonferenzen nicht untersucht, aber sie vermuten, dass der ausgeprägteste Effekt beobachtet wird, wenn man von Angesicht zu Angesicht spricht. In naher Zukunft planen Wissenschaftler ein Experiment mit Menschen, die teilweise oder vollständig nicht in der Lage sind, sich verbal zu verständigen.
Die Ergebnisse der Arbeit wurden in Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlicht.
Die „Gedankenübertragung“ist aber nicht nur per Sprach-„Kabel“möglich. Wie es möglich war, Informationen von Gehirn zu Gehirn unter Umgehung der üblichen Wahrnehmungskanäle zu übertragen, lesen Sie - "Gedankenübertragung über das Internet".