Wissenschaftler haben den Mechanismus der vom Satelliten aus sichtbaren dunklen Fußspuren im Sand von Mars und Erde untersucht, die so plötzlich abbrechen, wie sie aufgetaucht sind.




Erdsanddämon in voller Länge (Bild – Wikipedia, die freie Enzyklopädie)
Sanddämonen existieren, haben aber wenig mit Fabelwesen gemeinsam. Hinter diesem Begriff verbirgt sich eine deutlich kleinere und meist harmlose Variante eines Tornados – ein mehrere Meter hoher Wirbelsturm, der Staub und Sand in die Luft wirbelt. Die Spuren, die der „Mini-Tornado“hinterlassen hat, sind auf Bildern aus dem Weltall gut sichtbar. Und während die "dunklen Spuren" des Mars bekannter geworden sind, wurde das Phänomen auch in den Wüsten der Erde beobachtet.
Auf dem Mars „werden“die Sanddämonen größer, und die Besonderheiten atmosphärischer Prozesse lassen den Sand nicht länger ihre Spuren verwischen. Infolgedessen können Marsspuren wochenlang bestehen bleiben, während Erdspuren nach ein paar Tagen verschwinden.
Forscher der Universität Münster (Deutschland) reisten in die Wüste im Nordwesten Chinas, um die Fußabdrücke von Sanddämonen genau zu untersuchen, die von Satelliten in der Gegend sichtbar sind. Die Wissenschaftler fanden einen "Pfad", der in der Nacht zuvor noch nicht dort gewesen war, betrachteten den Sand, der vom Fußabdruck genommen wurde, mit einem tragbaren Mikroskop und verglichen ihn mit einer anderen Probe, die etwas weiter entfernt genommen wurde.
Sie stellten fest, dass ein erheblicher Teil der außerhalb der Strecke entnommenen Körner mit mikrometergroßen Staub- und Tonpartikeln bedeckt waren. Und der Sand, der von dem vom Sanddämon hinterlassenen "Pfad" genommen wurde, war praktisch sauber. Verschmutzungspartikel sind normalerweise leichter als Sand, und daher sieht der Pfad, den der vergangene Wirbel "abgesaugt" hat, aus der Ferne dunkler aus.
Die Sandkörner im Inneren des Wirbelsturms vermischen sich und kollidieren miteinander. Nach einer solchen „Reinigung“verteilen sich die Partikel der Schmutzschicht entlang der Bahn des Sanddämons und setzen sich in den Lücken zwischen den dunklen Sandkörnern fest.
In ähnlicher Weise bilden sich laut Wissenschaftlern dunkle Spuren in den Marswüsten. Zumindest die Daten aus der Ausrüstung von Rovern, die die Oberfläche des Roten Planeten erkunden, widersprechen dieser Annahme nicht. Obwohl die Auflösung der Sensoren der Rover natürlich viel geringer ist als die der Mikroskope, die im Sand von China verwendet werden.
Forschungsergebnisse in Geophysical Research Letters veröffentlicht.