Geschmacksknospen – genau wie die, die wir in unserem Mund haben – befinden sich in den Lungen und Bronchien.

„Die Entdeckung, dass Geschmacksknospen auf die glatte Muskulatur der Bronchien und Lungen einwirken, war so überraschend, dass wir selbst nicht sofort von der Genauigkeit unseres Ergebnisses überzeugt waren“, sagt Teamleiter Stephen Liggett (Stephen Liggett). Ihm zufolge wurde die Entdeckung fast zufällig im Rahmen von Arbeiten gemacht, die der Untersuchung von Rezeptoren gewidmet waren, die im Atmungssystem arbeiten und die Kontraktion seiner Muskeln und folglich den Luftstrom regulieren. Es ist ihr Krampf, der bei Asthmatikern zu schweren Erstickungsanfällen führt.
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Interessanterweise sind die Geschmacksknospen in der Lunge genau die gleichen wie in der Zunge. Richtig, wenn sie auf der Zunge zu Geschmacksknospen gruppiert sind und ein Signal an das Gehirn übermitteln, werden sie in der Lunge einzeln verteilt und sind nicht direkt mit dem Gehirn verbunden. Die wichtigste Gemeinsamkeit ist die Reaktion auf einen chemischen Reizstoff, der ein bitteres Geschmackserlebnis erzeugt.
Man muss sagen, dass die meisten natürlichen Pflanzengifte einen bitteren Geschmack haben. Dies veranlasste die Wissenschaftler sofort zu der Annahme, dass die Bittergeschmacksrezeptoren in den Atemwegen die gleiche Grundfunktion haben wie die im Mund – eine Warnung vor möglicher Toxizität. Als Reaktion auf diesen Reiz aktivieren sie die Muskeln, die die Lungen komprimieren, was Husten verursacht und so eine Vergiftung verhindert. Die experimentelle Überprüfung zwang jedoch, diese Idee aufzugeben.
Tatsächlich aktivieren bittere Geschmacksrezeptoren Tausende von Verbindungen, von denen nicht alle toxisch sind (in vernünftigen Dosen). Sie reagieren auf viele künstliche und natürliche Bestandteile, darunter auch solche, aus denen Gemüse und Beeren bestehen.
Nach Experimenten mit den Wirkungen einiger der üblichen Bitterstoffe, die diese Rezeptoren aktivieren (z. B. Chinin und Chloroquin), kamen Wissenschaftler zu dem Schluss, dass ihre Wirkung das Gegenteil von dem ist, was ursprünglich erwartet wurde. Anstatt die Atemwege zu verengen, Krämpfe und Husten zu verursachen, bewirkten sie im Gegenteil, dass sie sich öffneten und die Belüftung verstärkten. Die Wirkung war sogar noch intensiver als bei den modernsten Anti-Asthma-Medikamenten, die auf die gleiche Weise wirken sollen. Vielleicht ermöglicht dies die Schaffung neuer, "fortschrittlicherer" Heilmittel zur Linderung von Asthmaanfällen - solche, die speziell auf die Geschmacksknospen der Lunge und Bronchien wirken könnten.
Dasselbe Chinin und Chloroquin werden bereits in der Medizin eingesetzt, allerdings zur Behandlung ganz anderer Krankheiten - etwa Malaria. Aber Experimente, die von Liggetts Gruppe an Mäusen durchgeführt wurden, zeigten, dass sie Krämpfe der glatten Muskulatur perfekt lindern und die Atemwege erweitern. Vielleicht sind diese klassischen Bitterstoffe ja auch ein hervorragendes Heilmittel für Asthmatiker. Übrigens warnen Wissenschaftler davor, dass der Verzehr von bitterem Essen nicht zu einem ähnlichen Effekt führen wird. Erfordert Inhalation geeigneter Substanzen - d.h. Inhalation.
Ein weiteres interessantes Ergebnis, das von Wissenschaftlern entdeckt wurde, ist, dass Kalzium genau die gleiche Wirkung auf die Geschmacksknospen der Lunge hat. Das Faszinierende dabei ist, dass eine Erhöhung der Kalziummenge auf glatte Muskeln normalerweise genau den gegenteiligen Effekt hat – es bewirkt, dass sie sich zusammenziehen. Wenn es jedoch gleichzeitig Geschmacksknospen in den Atemwegen aktiviert, entspannen sich deren Muskeln schließlich.
Für etwas besonders Interessantes über unsere Organe und Geschmacksknospen siehe den Artikel über Gewürze und die Grundlagen ihrer seltsamen Wirkung: Wie viel ein Pfund Pfeffer.
Laut einer Pressemitteilung der University of Maryland School of Medicine