Die "bewohnbare Zone" um Sterne herum, in der die Bedingungen Leben entstehen lassen, ist größer als gedacht - um bis zu ein Drittel.


Künstleransicht: Roter Zwergplanet GJ 436b
Jedes Mal, wenn du von der Entdeckung eines anderen Exoplaneten erfährst, fragst du dich unwillkürlich: Kann es dort Leben geben? Zu den wichtigsten Parametern, mit denen wir darauf antworten können, gehört die Umlaufbahn des Planeten. Wenn es sich innerhalb des sog. die bewohnbare Zone, in der es warm genug und nicht zu heiß ist, damit flüssiges Wasser auf der Oberfläche des Planeten existieren kann. Dies ist laut Experten eine der Hauptanforderungen, obwohl natürlich Ausnahmen möglich sind.
Hitze – und damit flüssiges Wasser und wahrscheinlich ein bisschen einfaches Leben – kann einen anderen Mechanismus bewirken. Ein Beispiel dafür ist ein Satellit des Jupiters, den Sie in der Notiz „Heated Europe“nachlesen können. In unserem Sonnensystem liegt Europa außerhalb der habitablen Zone, die sich schätzungsweise zwischen 0,7 und 3 AE erstreckt. von der Sonne. Mit der Erde im idealsten Bereich.
Doch die Größe der habitablen Zone eines Sterns zu bestimmen, ist keine leichte Aufgabe. Sie hängen nicht nur von der Helligkeit und Größe des Sterns ab, sondern auch von den Eigenschaften des Planeten selbst. Zum Beispiel von seiner Albedo, der Brillanz, die mit der Menge an absorbiertem und reflektiertem Licht zusammenhängt. Der britische Astronom Manoj Joshi und sein amerikanischer Kollege Robert Häberle weisen in ihrer neuen Veröffentlichung auf einen weiteren Faktor hin. Und dieser Faktor führt zu einer merklichen Erweiterung der Grenzen der habitablen Zone - zumindest für einen bestimmten Sterntyp.
Wissenschaftler achten darauf, dass bei unterschiedlichen Wellenlängen Schnee und Eis, die das Licht hell reflektieren, es mit unterschiedlichen Ergebnissen reflektieren. Die Sonne erzeugt also viel Strahlung im sichtbaren Teil des Spektrums, in dem die Albedo von Schnee 0,8 und von Eis 0,5 beträgt Gleichzeitig wird die Strahlung einer viel zahlreicheren Klasse von Sternen - Rote Zwerge - gegenüber der Sonne in den langwelligen Bereich verschoben ist. Darin ist die Albedo von Schnee und Eis viel geringer und dementsprechend absorbieren sie den größten Teil der Strahlungsenergie, erwärmen und erhitzen den Planeten. Dieser Mechanismus kann laut Wissenschaftlern zur tatsächlichen Ausdehnung der bewohnbaren Zone der Roten Zwerge führen.
Als Beispiel führten die Autoren Berechnungen für Planeten durch, die nicht sehr weit von uns entfernt (30-40 Lichtjahre) die Roten Zwerge Gliese 436 (lesen Sie dazu: "Planet "Oatmeal") und GJ 1214 (" Land unter roter Sonne). Beide Planeten fielen nach früheren Erkenntnissen nicht in die bewohnbaren Zonen ihrer Sterne. Andererseits beträgt bei dem Strahlungsprofil dieser Sterne die Albedo des Eises auf den Planeten 0,1 und die des Schnees 0,4. Auf diese Weise können die Planeten beträchtliche Mengen an zusätzlicher Wärme erh alten und sind somit bewohnbar Zonen ihrer Sterne. Die Chancen steigen stetig.