Das Geheimnis der Langlebigkeit liegt möglicherweise weniger in einem gesunden Herzen oder einer gesunden Lunge als vielmehr in der Verdauung. Zumindest die Fliegen.


David Walker
Mitochondrien werden oft als „Kraftwerke der Zelle“bezeichnet, weil sie diese mit Energie versorgen. Es ist bekannt, dass sie im Alterungsprozess merklich an Aktivität verlieren und mit ihnen die gesamte Zelle schlechter wird und Unterbrechungen in der „Energieversorgung“erfährt. Und obwohl die mitochondriale Alterung nicht als direkte Ursache der Zell alterung bezeichnet werden kann, beschlossen Wissenschaftler aus der Gruppe von Professor David Walker (David Walker), die Aktivität der Mitochondrien durch Einwirkung auf das PGC-1-Gen zu stimulieren. Schon früher wurde seine regulatorische Rolle in der Arbeit der Mitochondrien gezeigt – nicht nur bei Drosophila, sondern auch bei Säugetieren.
„Durch die Aktivierung dieses Gens in Zellen verschiedener Fruchtfliegengewebe verfolgten wir, wie sich dies auf den Alterungsprozess auswirkt“, kommentiert Professor Walker, „Wir fanden schließlich heraus, dass die Stimulierung von PGC-1 in Zellen des Verdauungstrakts dazu führt eine merkliche Verlängerung der Lebensdauer einer Fliege. Wissenschaftlern zufolge könnten solche Fruchtfliegen bis zu eineinhalb Mal länger leben als gewöhnlich. Bei Drosophila melanogaster sind es etwa zwei Monate, wobei sich bereits in der Mitte dieses Zeitraums Alterserscheinungen zeigen, wenn die Fliege weniger beweglich und aktiv wird. Aber das Lehrreichste war nicht nur die Langlebigkeit.
David Walker fährt fort: „Eine ähnliche Stimulation in Neuronen, Muskeln und anderen Zellen hatte keine solche Wirkung. Das deutet darauf hin, dass im Verdauungssystem etwas Wichtiges gelegt ist: Die Verlangsamung der Alterung des Darms wirkt sich spürbar positiv auf den gesamten Körper aus. Wenn wir nach Anti-Aging-Mitteln suchen, denken wir normalerweise zuerst an Gehirn und Herz, und es ist unwahrscheinlich, dass jemand dem Verdauungssystem die gleiche ernste Rolle zugeschrieben hat.“
Das Prinzip ist laut dem Wissenschaftler einfach: Schließlich ist es die Verdauung, die den Körper mit Energie und Nährstoffen versorgt und zudem als erste Barriere gegen verschiedene Krankheitserreger und Giftstoffe dient. Somit steht das Verdauungssystem am Anfang der ganzen verzweigten Kette von Stoffwechselprozessen, und wenn etwas damit nicht stimmt, dann beginnt alles andere an Effizienz zu verlieren.
Laut UCLA-Pressemitteilung