Wissenschaftler haben die Neuronen kartiert, die Mäusen und Fruchtfliegen das Sehen ermöglichen, und eine 3D-Rekonstruktion der Feinheiten neuronaler Netzwerke erstellt.
Drei unabhängige Forschergruppen haben ihre Arbeit über den Teil des Nervensystems im Inneren des Auges veröffentlicht.
Neurowissenschaftler des Max-Planck-Instituts (Deutschland) haben ein dreidimensionales Modell der Netzhaut eines Mausauges erstellt, das auf der Grundlage von Scandaten aus vielen der dünnsten Schnitte erstellt wurde. Die Wissenschaftler benötigten die Hilfe von 200 Studenten, die über 20.000 Stunden damit verbrachten, die Bilder zu verarbeiten.
Forscher des Howard Hughes Medical Institute (USA) analysierten die Aktivität von Drosophila-Neuronen, die einem sich bewegenden Objekt folgen, und identifizierten neuronale Sch altkreise, die für die Erkennung von Bewegungen in eine bestimmte Richtung verantwortlich sind – nach oben, unten, rechts oder links.
Eine andere Gruppe von Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts identifizierte nicht nur diese neuronalen Sch altkreise, sondern markierte auch die daran beteiligten Zellen mit biologischen Farbstoffen, die als Reaktion auf Lichtstimulation rot, grün, blau oder gelb leuchten.
Obwohl nur kleine Bereiche der tierischen Netzhaut untersucht wurden, hoffen die Forscher, dass ihre Methoden die Grundlage für größere Arbeiten bilden können, wie z. B. die Erstellung eines Atlas der neuronalen Verbindungen des menschlichen Gehirns.
